Am 28. Februar sind Nicole und ich um 7:10 zu Hause los zur Bahn. Es sollte ein anstrengender langer Tag folgen. Wir sind mit dem „Seishin 18“ Ticket nach Ôsaka gefahren. Mit dem Ticket darf man nur normale JR Züge nehmen, also ist man nicht wirklich schnell. Dafür ist es eine wirklich billige Art zu Reise, weil man 5 Tage lang so lange fahren darf, wie man kommt.
Es hat zum Glück auch alles geklappt, auch das umsteigen, wo wir das eine mal nur 8 Minuten Zeit für hatten und auf dem Rückweg sogar einmal nur 5 Minuten...
Dann war es endlich so weit. Um 11:43 sind wir in Ôsaka angekommen und haben auch sofort Gisa und Ivonne gesehen nachdem wir raus gegangen sind.
Der Plan war, dass wir die beiden treffen, die sich davor zusammen Hiroshima angeschaut haben und dann alle zu viert Ôsaka besichtigen und dann zusammen nach Tôkyô fahren.
Wir sind als erstes Essen gegangen. Lecker Spaghetti. Und danach musste auch erst mal noch ein Eisbecher folgen ^^
Danach los zum Hotel und erst mal einchecken und die schweren Rucksäcke und Taschen da lassen. Im Hotel haben nur Ivonne, Nicole und ich übernachtet, Gisa ist jeden Abend nach Kôbe zurück nach Hause gefahren. Wir hatten jeder ein Einzelzimmer, dessen Wände so dünn waren, dass ich Nicole im Nebenzimmer mit einer Plastiktüte rascheln gehört habe und die Person auf der anderen Seite von mir hat geschnarcht...
Aber erst mal zu Ôsaka an sich...
Wir haben uns am ersten Tag das Ôsaka-jô (Schloss/Burg) angeschaut. Das war wirklich sehr schön. Besonders auch, weil wir strahlend blauen Himmel hatten und die Pflaumenbäume so schön geblüht haben. Auf dem Ôsaka-jô ganz oben hatte man eine sehr schöne Aussicht über ganz Ôsaka.
Abends ist Gisa dann schon nach Hause gefahren, weil sie von Hiroshima noch sehr müde war und dringend Schlaf brauchte. Also haben wir drei uns dann auf den Weg gemacht und Osaka ein bisschen erkundet. Nachdem wir eine halbe Ewigkeit durch die Gegend geirrt sind haben wir dann auch Dendentown und ein Essensviertel gefunden. Aber letztendlich haben wir uns doch was beim Conbini (Geschäfte die 24 Stunden auf haben, so ähnlich wie ein Tankstellen Shop) was gekauft.
Am nächsten Tag ging es dann nach Himeji zum Himeji-jô. Wir hatten immer noch Glück mit dem Wetter und es war wirklich schön angenehm warm, solange man in der Sonne stand. Das Schloss war wirklich beeindruckend. Sowohl von außen als auch von innen. Wirklich sehr sehr schön. Und auch der Ausblick von oben über die Stadt war sehr beeindruckend. Um unseren Hunger zu stillen haben wir danach schön Mittag gegessen. Dieses mal waren es Nudeln: Udon bzw. Nyumen (Spezialität aus der Region) und zum Abschluss dann noch Eis. Da konnte ich natürlich nicht widerstehen, wenn es Kirschblüten-Softeis gibt. Auch wenn ich die Befürchtung hatte, dass es nicht schmecken wird, bzw. nach Parfüm schmeckt, musste ich das einfach haben. Aber es war wirklich lecker. Auf dem Rückweg sind wir dann erst mal nur bis Kôbe gefahren und sind dann da Karaoke singen gegangen. 3 Stunden lang, aber die Zeit verging wirklich viel zu schnell. Wir hatten noch etliche Lieder die wir gerne gesungen hätten. Aber es hat Spaß gebracht alle zusammen mal wieder zu singen. Da musste man gleich an früher und unsere Singstar Abende denken.
Nach dem auschecken am nächsten Tag, haben wir erst unser Gepäck am Ôsaka HBF eingeschlossen und uns dann die Einkaufshäuser von Ôsaka angeschaut. Weil wir wollten ja auch ein bisschen shoppen gehen auf unserer Reise. Am Anfang waren wir zu dritt, weil Gisa noch in der Uni etwas machen musste. Wir blieben die ganze Zeitin der Nähe der Ôsaka-Station. Haben dort auch zu dritt Purikura (lustige kleine Fotos die man hinterher noch bearbeiten kann) gemacht und sind dann später zur Namba-Station gefahren, wo wir uns mit Gisa treffen wollten. Lustiger weise ist sie genau mit der gleichen Bahn wie wir gefahren und so haben wir uns schon vorher getroffen^^. Wir haben dann lecker Okonomiyaki (Kohl, Ei, Gemüse und wer will noch Fleisch oder Fisch zusammen in einer runden Form auf dem Tisch vor einem gebraten und oben drauf kommt dann noch eine spezielle Soße)gegessen. Wir haben eine spezielle Sorte gewählt, weil da noch Nudeln oben drauf kamen. War wirklich sehr lecker. Wir sind dann weiter durch die Kaufhäuser spaziert und haben uns zum Schluss noch mal einen leckeren Eisbecher gegönnt^^
Um 21:00 sind wir dann in Richtung Tokyo aufgebrochen. Nach einem Mal umsteigen waren wir dann in Ôgaki, wo wir in den Moonligt-Nagara Zug einsteigen wollten. Der fährt über Nacht nach Tokyo. Während wir schon am Bahnsteig standen und auf den Zug gewartet haben, habe ich zufälligerweise die Durchsage mitbekommen, dass man einen Reservierten Platz für diesen Zug braucht. Das wussten wir nicht, weil das auch nirgendwo stand. Wir also ganz schnell noch mal hoch gelaufen und oben beim Kartenverkauf nachgefragt, ob wir überhaupt mit unsrem Ticket mit dieser Bahn fahren dürfen und auch pb es vielleicht noch eine Möglichkeit gibt einen Sitzplatz zu reservieren. Die Antwort war leider, dass man zwar damit fahren darf, es aber keine Sitzplätze mehr gibt. Also haben wir einen Großteil der Fahrt bei den Türen der Bahn verbracht und saßen dann da auf dem Boden. Gegen 3 Uhr kam dann ein netter Schaffner, der uns zu Sitzplätzen geführt hat, die wohl schon frei geworden sind, weil die Leute schon vorher ausgestiegen sind, oder sie die Bahn verpasst haben, wer weiß...auf jeden Fall konnten wir uns dadurch dann doch ein bisschen gemütlicher hinsetzten und auch ein bisschen schlafen. Um 5:00 kamen wir dann in Tôkyô an. Total übermüdet...
Wir sind dann zu Ivonnes Wohnheim gefahren und illegal rein. Weil eigentlich darf sie erst ab 7 Uhr Besuch empfangen, aber es war erst 5:30. Aber so müde wie wir waren, weil wir fast gar nicht geschlafen haben, wäre der Tag sonst auch total im Eimer gewesen. So haben wir dann bei Ivonne bis 10 Uhr geschlafen. Aber um ihr Zimmer beneide ich sie wirklich, nicht nur, dass wir zu viert da drin Platz hatten zum übernachten, es war wirklich sehr schön und hell.
Ein bisschen gestärkter und nicht mehr ganz so matschig sind wir dann in Richtung unseres Hotels gefahren und haben erst mal eingesteckt, damit wir unsere Reisetaschen und Rucksäcke los wurden. Dieses mal war es ein vierer-Zimmer und das erste was ich festgestellt habe, war, dass das Klo auf dem Gang leicht verstopft war...wirklich schöner Auftakt :P
Haben dann Mittag gegessen, dieses mal Udon und Soba (beides Nudelgerichte in Suppe). Danach haben wir uns den Sensô-ji und dessen Eingang das Kaminari-Mon angeschaut. Das ist der älteste uns bedeutendste buddhistische Tempel in Tôkyô. Da waren mal wieder sehr viele Menschen. Das ist man in Fukui gar nicht gewöhnt. Später sind wir dann noch in ein großes Einkaufshaus gegangen und zum Schluss noch in einen Okinawa (südlichste Insel Japans) Laden wo Nicole und ich uns dann Ananas- und Drachenfruchtmarmelade gegönnt haben. Bin mal gespannt wie die schmecken. Außerdem haben wir auch noch (schon wieder?? O.o) Eis gegessen. Dieses mal PAssionsfruchteis. Gisa hat als einziges scharfes Eis gegessen. Aber sie meinte, das schmeckt normal wie Vanille und nur der Nachgeschmack ist ein bisschen scharf. Ich habe es lieber gar nicht erst probiert^^ Leider wurde das Wetter gegen Ende des Tages schlechter und es fing an zu regnen. Aber zum Glück erst gegen Ende.
Zurück im Hotel, kurz bevor wir ins Bett gehen habe ich dann noch eine wunder schöne Entdeckung gemacht...zum Nachbarzimmer, wir haben uns schon gewundert, warum dass so laut ist, war die Wand nicht richtig durchgezogen. Bei den Fenstern war ein 8cm großer Spalt, wo einfach nur eine Plastikfolie klebte.
Zum Glück waren wir alle so müde, dass wir trotzdem sehr gut einschlafen konnten.
Am nächsten Tag ging es dann erst mal zum Rathaus. Dort im 45 Stock gibt es eine Aussichtsplattform. Aber das war mal ein Aufzug, die 45 Stockwerke hat der in 15 Sekunden geschafft...da war man im Nu oben. Das Wetter war leider nicht besser geworden. Es war immer noch am Regnen. Dadurch konnte man leider nicht den Fuji-san sehen. Wirklich sehr schade. Aber es hat ein bisschen gezeigt, wie riesig Tokyo doch ist, weil man, selbst bei guten Wetter nicht das Ende von Tokyo sehen kann. Alles voller Häuser, einige höher, einige tiefer, aber wirklich alles voller Häuser. Bis auf ein großer Park, in dem auch der Meji-jingû liegt. Das ist der Schrein der jedes Jahr zu Silvester/Neujahr im Fernsehen gezeigt wird, weil alle Leute bei diesem Schrein beten wollen. Mitten in Tokyo so viel Grün und Ruhe war wirklich sehr beeindruckend. Leider habe wir die Cosplayer (Leute die sich wie eine Manga/Anime Figur verkleiden) nicht gesehen, weil es immer noch am regnen war. Aber Ivonne meinte, dass sie da noch mal hin fährt und versucht ein Foto von denen zu machen ^^ Hinterher haben wir dann noch einen sehr leckeren Crêpe gegessen (nein, dieses mal kein Eis^^)..aber naja, in meinem Crêpe war nicht nur Sahne und Schokoladensoße und leckere Erdbeerstücke, sondern auch Schoko-Eis, also habe ich doch wieder Eis gegessen. Wir haben auch noch Purikura (diese kleine lustigen Fotos) gemacht, dieses mal aber zu viert. Danach waren wir noch in weiteren Einkaufshäuser in Shibuya. Leider war durch den Regen auch die große und berühmte Kreuzung in Shibuya nicht so voller Menschen wie man das teilweise auch schon in Deutschland im Fernsehen sehen konnte. Später haben wir dann noch einmal Karaoke gemacht. Weil es ja noch so viele Lieder gab die wir unbedingt singen wollten. Und ich habe ein neues Lieblingsgetränk entdeckt. Bisher war das immer Fanta-Melon-Soda..ab jetzt ist das Fanta-Melon-Soda mit einer Kugel Vanille-Eis noch drin. Wirklich sehr lecker. Also auch an dem Tag Eis gegessen, wenn auch „nur“ im Getränk.
Am letzten Tag ging es dann, nachdem wir unser Gepäck am Tokyo Bahnhof eingeschlossen haben, nach Kamakura. Zum Glück war wieder gutes Wetter, weil sonst wöre das gar nicht schön gewesen. Wir waren ja den ganzen Tag draußen. Kamakura ist eine Stadt in der südlich von Tokyo die für die ganzen Tempel und Schreine. Wir haben uns den Tsurugaoka Hachiman-gū angeschaut. Dort wurden wir von einem älteren japanischen Herrn angesprochen. Das war lustig. Weil er uns auf englisch angesprochen hat, bemerkt hat, dass ich Asiatisch aussehe und nachdem ich meinte, dass ich Halb-Japanerin bin, hat er wohl gedacht, dass ich den anderen drei Japan zeigen will. Er hat mit mir immer auf Japanisch geredet und mit den anderen drei auf englisch. Aber irgendwann wurde es schon nervig, weil er dachte, dass ich die ganze Geschichte des Schreins kenne und außerdem hat er sich bestimmt acht mal verabschiedet, als ihm doch noch was einfiel und er weiter geredet hat. Hier hat schon ein Kirschbaum geblüht. Das war wirklich sehr schön. Danach sind wir dann noch mit einer ganz kleinen Bummelbahn zwei Stationen gefahren und haben uns den Daibutsu (große Buddha-Statue) angesehen. Abends auf dem Rückweg sind wir dann in Yokohama ausgestiegen und haben uns noch das große Riesenrad angeschaut. Leider hat es sich nicht gedreht. Nach einer leckeren Pizza ging es dann zurück.
Wir mussten uns dann von Ivonne verabschieden, die zurück zu ihrem Wohnheim gefahren ist, während Gisa, Nicole und ich uns auf nach Hause gemacht haben. Wieder mit den Moonlight-Nagara Zug. Der Fuhr in Tokyo um 23:10 ab. Wir hatten in Tokyo schon am Tag davor nachgefragt ob es noch Sitzplätze gibt, aber uns wurde gesagt, dass man die einen Monat im voraus bestellen muss, weil die immer sehr schnell ausverkauft sind. So mussten wir dann wieder auf dem Boden die Fahrt verbringen. Aber bevor wir in die Bahn eingestiegen sind haben wir noch einen Schock bekommen. Weil auf der Anzeige dran stand, dass der Zug nach Nagoya fährt und nicht nach Ôgaki, wo wir hin wollten habe ich dann jemanden vom Bahnpersonal gefragt, der dann meinte, dass das trotzdem der richtige Zug ist. Aber der wollte uns zuerst gar nicht in den Zug lassen, weil wir keinen Sitzplatz hatten O.o erst nachdem ich ihm erklärt habe, dass wir auf dem Hinweg auch mit de Zug fahren durften und uns das nicht nur vom Bahnpersonal sondern auch vom Bahnhofspersonal so gesagt wurde, lies er uns dann einsteigen, nachdem wir ihm das versprechen geben mussten uns nicht auf einen der Plätze zu setzen. Als er dann die Fahrkarten kontrolliert hat, meinte er dann allerdings, dass wir uns ab Toyohashi hinsetzten dürfen. Das war aber leider erst um 4:00...aber da wir erst um kurz vor 7:00 in Ôgaki ankommen wo wir umsteigen mussten, dachten wir, dass wir dadurch doch noch knapp 3 Stunden schlafen können. Aber so war es dann doch nicht. Weil der hintere Teil in dem wir dann saßen um 6:00 abgekoppelt wurde..so wurden wir dann aufgeweckt und mussten umziehen. Im vorderen Teil haben wir dann zum Glück auch wieder Sitzplätze gefunden, aber wäre vielleicht besser gewesen wenn nicht. Weil hinter mir saß eine sehr sehr stark nach Käsefüßen riechende Person. Das war schon so übel, dass mir beinahe alle wieder hoch kam. Selbst Nicole die ein bisschen weiter weg saß ging es noch genauso. Jedenfalls sind wir dann glücklicherweise bald umgestiegen und noch 30 Minuten gefahren bevor wir uns von Gisa verabschieden mussten. Während wir Ivonne wohl noch mal wiedersehen werden im nächsten halben Jahr, dieses mal dann zusammen mit Sassi, sehen wir Gisa erst mal nicht wieder weil sie schon bald zurück nach Deutschland fliegt.
Nach einer knappen Stunde Aufenthalt in Tsuruga, waren wir dann endlich wieder in unserm altbekannten Fukui. Und natürlich hat es hier mal wieder geregnet, was auch sonst...
Es war insgesamt eine wunder schöne Reise, noch schöner war es endlich alle wieder zutreffen und über alles mögliche zu reden was so im letzten halben Jahr passiert ist^^
Auf der Reise habe ich mir kleine Teedösschen, Haarspangen, einen Rock und Bücher gekauft. Außerdem eine Kette mit einem Kirschblüten-Anhänger (ich wollte eigentlich Ohrringe und suche nach denen schon ein halbes Jahr, aber habe sie nie gefunden, dafür dann jetzt die Kette, also musste ich sie mir kaufen) und dann doch noch einen Tag später in Kamakura habe ich dann Kirschblüten-Ohrringe gefunden, die ich dann auch kaufen musste ^^
Ich freue mich schon darauf, wenn wir uns alle wieder treffen, dieses mal dann mit Sassi. Mal sehen wann^^